Beim Social Trading folgen Trader den Signalen von anderen, erfolgreichen Tradern. Dieser Service ist für die Follower in der Regel kostenlos, kostenpflichtige Anbieter sind zu meiden. Die führenden Trader (zum Beispiel Leader genannt), erhalten von der Social Trading Plattform einen kleinen Bonus, der sich wiederum oft aus den Gebühren eines angeschlossenen Brokers speist. Alle Trader gewinnen also bei diesem Modell, wenn es gut strukturiert und nutzerfreundlich aufgebaut ist.
Der Markt ist aktuell noch überschaubar, wächst aber sehr stark. Im deutschsprachigen Netz haben sich einige wichtige und seriöse Plattformen etabliert, die entsprechend der nachfolgend genannten 5 Anfänger Tipps für das Social Trading auch zu empfehlen sind. Gerade für Einsteiger ist diese Tradingvariante sehr interessant, denn sie vermeiden anfängliche hohe Verluste an den Märkten. Hier sind die 5 wichtigsten Anfänger Tipps für ein erfolgreiches Social Trading.
Tipp Nummer 1: Achten Sie auf den Anbieter!
Der Betreiber des Social Tradings kann seinen Sitz bei diesem rein webbasierten Modell überall auf der Welt haben. Das öffnet natürlich auch gewisse Spielräume für unseriöse Anbieter, die sich in einem Steuerparadies ohne Rechtsabkommen mit der EU angesiedelt haben. Gegen Steuerparadiese ist per se nichts einzuwenden, gegen unregulierte Broker hingegen schon, obgleich es auch in Europa (noch) keine Vorschrift gibt, nach der Broker eine Lizenz benötigen. Der Trend geht aber hin zur Regulierung von Brokern, diese besorgen sich freiwillig eine Lizenz von einer nationalen Aufsichtsbehörde (in Deutschland wäre es die BaFin) und unterliegen dann als EU-Broker den MiFID-Richtlinien für die Finanzmärkte der Europäischen Union. Nun kommt es beim Social Trading darauf an, ob der Betreiber der Plattform selbst ein Broker ist – dann wäre diese Regulierung sehr wünschenswert – oder nur mit einem Broker kooperiert. Dann wäre die Frage interessant, ob dieser Broker reguliert ist. Doch es gibt beim Social Trading auch reine Technologieanbieter, die den Tradern freistellen, ob sie beim angeschlossenen Broker ein Konto eröffnen oder einfach nur die Signale mit einem selbst gewählten Brokerkonto nutzen. In diesem Fall spielt die Regulierung des Social Trading Betreibers keine Rolle.
Tipp Nummer 2: Wie viele Trader sind auf der Social Trading Plattform aktiv?
Es sollten viele Leader und auch sehr viele Follower sein. Die Plattformen legen diese Zahlen kaum offen, weil sie naturgemäß durch An- und Abmeldungen stark schwanken, doch es ist an veröffentlichten Signalen von Top Tradern, die auch ohne Anmeldung einsehbar sind, ein Eindruck zu gewinnen. Gute Social Trading Plattformen sind eine Social Finance Community, dort sind viele Tweets zu lesen, es wird aktiv gebloggt. Auch die Art der Signalgebung erscheint sehr differenziert, es gibt Forex-, Aktien-, Index- und Rohstofftrader sowie unterschiedlichste Strategien. Und genau darauf muss es dem Einsteiger ankommen: Er muss einen oder mehrere Leader finden, die zu seinem persönlichen Stil passen. Das geht nur auf einer großen Social Trading Plattform.
Tipp Nummer 3: Kennzahlen beachten!
Die Anbieter sollten wichtige Kennzahlen ihrer Top Trader veröffentlichen. Dazu gehören:
- Zeitpunkt der Anmeldung dieses Traders
- Gesamtperformance
- maximale/minimale Rendite
- bester/schlechtester Monat
- maximaler Drawdown
- Zahl von Gewinner- und Verlierertrades
- bevorzugte Assets
- bevorzugte Handelszeit
Es lassen sich noch mehr solcher Kennzahlen aufführen. Der Einsteiger wird sich nicht für all das interessieren, doch das für ihn Wichtige finden. Hinzu kommen die Kriterien für die Auswahl der Top Trader. Gute Plattformen lassen nur Trader mit einem bestimmten Drawdown (Phasen des Kapitalrückgangs) zu. Sie veröffentlichen ihre Auswahlkriterien. Das sagt viel über eine Social Trading Plattform aus.
Tipp Nummer 4: Signalgeber mit Echtgeld auswählen
Die Social Trading Plattformen bieten ihren Signalgebern manchmal Provisionsmodelle nach der Zahl ihrer Follower beziehungsweise nach deren Anmeldung und Umsatz beim angeschlossenen Broker an. Das bedeutet: Der Signalgeber muss nicht mit Echtgeld handeln, er kann trotzdem eine Kleinigkeit verdienen, wenn er viele Follower findet, die sich dann beim angeschlossenen Broker anmelden und dort tatsächlich Tradingumsätze erzielen. Dieses Modell ist nicht von vornherein unseriös, wenn der Signalgeber von der Plattform gut kontrolliert wird, seine Signale also etwas taugen! Er kann ganz entspannt gute Tradingentscheidungen treffen. Doch wie lange wird er eine erfolgreiche Linie verfolgen? Er riskiert ja nichts. Daher sind Signalgeber, die selbst mit Echtgeld handeln, immer zu bevorzugen.
Tipp Nummer 5: Wie funktioniert der Wechsel zwischen den Signalgebern?
Da Signalgeber lange Gewinn-, aber auch Verlustphasen haben können, sollten sie unkompliziert zu- und abgewählt werden können. Das erleichtern die Social Trading Plattformen mehr oder weniger gut, es ist im Prinzip eine Frage der gesamten Usability (Nutzerfreundlichkeit) der Plattform. Darauf kann es sehr ankommen. Was Einsteiger nicht wissen: Es gibt keinen Heiligen Gral beim Trading. Viele Signalgeber wenden ein oder mehrere mechanische Handelssysteme an, die auf Analysen der Vergangenheit (Backtests) basieren und eine Weile gute Signale liefern können – bis sie versagen. Wenn ein Signalgeber schwächelt, sollte man ihn per Mausklick sofort wechseln können.